Rosenprimel - Erste im Primelreigen an Graben und Bach 2025.04.14 In meinem Garten gibt es einen mit großen Steinen eingefassten Graben, der vom Überlauf des Teiches zu einer tiefen Grube führt. Ursprünglich war dieser Graben als Bachlauf geplant Und es sollte eine Pumpe das Wasser aus der Grube wieder in den Teich zurückführen. Das wurde aber dann nicht realisiert, worüber ich heute gar nicht so unglücklich bin. So hat der Graben entweder Wasser, wenn es stark regnet oder ich kann auch über eine Grundwasserpumpe Wasser in den Graben leiten, das dann in der Grube versickert.
Die Blüte der Rosenprimel beginnt bereits im März und dauert dann bis Mitte April. Ich mag sie wegen Ihrer frischen, leuchtenden Farbe, zumal sonst der Garten um diese Zeit von Gelb dominiert wird. Gleichwohl gefällt es mir besonders, wenn jetzt Anfang April Rosenprimeln und die lackglänzenden, gelben Sumpfdotterblumen (Caltha palustris) dort jetzt um die Wette blühen ( Blog 2022.04, Archiv). Meist erscheinen die Blüten dieser Primel vor den Blättern, wobei mit der Zeit sowohl die Blütenstiele als auch die Blätter immer länger bis zu etwa 20 cm werden. Zumindest bei mir im Garten sind die Primeln allerdings nicht besonders langlebig, weswegen ich immer wieder einmal einige dazu kaufen. Denn verzichten möchte ich darauf nicht. Besonlers schön finde ich die Sorte 'Gigas‘, die ich im Moment jedoch nicht habe.
Literatur: Fritz Köhlein, Primeln, Ulmer, 1984; https://www.mein-schoener-garten.de/pflanzen/primel/rosenprimel Bezugsquelle: https://www.stauden-stade.de/ und viele Staudengärtnereien
Des Gärtners unwillig erwiderte Liebe zu den Leberblümchen 2024.03.23 Leberblümchen gehören zu meinen ersten Blumenwanderungserinnerungen im fränkischen Steigerwald. Mein Vater, der sie sehr mochte, zeigte sie mir, dem damals Fünfjährigen. Da ist es selbstverständlich, dass ich sie unbedingt in meinem Garten haben möchte. Die Bedingungen, die Leberblümchen nach der Literatur brauchen, sind eigentlich gar nicht so schwer zu erfüllen. Kalkhaltiger, humoser Boden ist vorhanden, im Frühjahr Sonne und im Sommer Schatten sind kein Problem und die Durchlässigkeit des Bodens lässt sich mit etwas Splitt und Sand leicht herstellen. Dennoch sind Anpflanzversuche bisher meist schief verlaufen und zwar sowohl mit Jungpflanzen als auch mit blühfähigen Stauden. Warum das so ist, ist mir ziemlich unklar.
Hepatica nobilis mit seinen meist hellblauen strahlenförmigen Zungenblütenblättern (botanisch Hüllblätter) ist ein Hingucker nur bei Sonnenschein. Dann öffnen sich die Blüten, indem die Blütenblätter an der Oberseite schneller wachsen als an der Unterseite. Wenn es dunkel wird, kehrt sich der Vorgang um. Deswegen haben ältere Blüten auch längere Blütenzungen als jüngere. Die Zahl der Zungen beträgt meistens sechs, manchmal aber auch bis zu neun. Schön sind vor allen Dingen auch die Staubfäden in der Mitte der Blüte, die die gesamte Blüte quasi strahlen lassen.
Der Name Leberblümchen, ebenso wie die botanische Bezeichnung Hepatica, kommt von den dreilappig geformten Blättern. Eine andere Art des Leberblümchens in meinem Garten ist das Siebenbürger Leberblümchen (Hepatica transsilvanica), das aus den Karpaten stammt. Es hat Blätter, die an den Rändern zusätzlich eingekerbt sind. Es blüht ein wenig früher – schon Ende Februar – und hat leuchtend blaue, noch etwas größere Blüten. An einem halbschattigen Platz auf der Krone der Trockenmauer bedeckt eine Pflanze in Es war nicht die Schuld des Leberblümchens, dass es meine Liebe so widerwillig erwidert, sondern meine eigene. Oder anders ausgedrückt: Ein fauler Gärtner h Es gibt zahlreiche Sorten des Leberblümchens in unterschiedlichen Farben sowie gefüllte und auch solche mit Blattzeichnungen. Insbesondere in Japan sind aus dem japanischen Leberblümchen sehr kostbare und auch kostspielige Züchtungen entstanden, die meist in Töpfen gehalten werden. Spezialgärtnereien mit vielen Sorten in Deutschland sind https://alpine-peters.de/ und https://www.misterhepatica.de/, wo aber auch die hier beschriebenen "normalen" Leberblümchen bezogen werden können. Literatur: https://www.nabu-duesseldorf.de/archiv-1/2022/das-gew%C3%B6hnliche-leberbl%C3%BCmchen/
Pflanzenindividuen statt Pflanzenklone? 2025.02.16 Dass es demnächst möglich sein könnte, Menschen zu klonen, ist für mich persönlich ein ziemlich großer Alptraum. Noch aber ist jeder Mensch ein einzigartiges Individuum. Bei vielen unserer Gartenpflanzen ist allerdings das Klonen, das üblicherweise als vegetative Vermehrung bezeichnet wird, normal. Manche Gartenpflanzen können sich selbst klonen, zum Beispiel durch Wurzelausläufer oder Ableger oder durch Bestockung mit Tochterzwiebeln. Und Gärtner besorgen das Klonen durch Teilung, Stecklinge, Wurzelrisslinge, Wurzelschnittlinge und Steckhölzer oder das Aufpfropfen bei Obstbäumen und Rosen. Die In-Vitro- oder Meristem-Vermehrung im Reagenzglas ist eine neuere Möglichkeit, massenhaft geklonte Pflanzen heranzuziehen. Immer ist die neue Pflanze genetisch identisch mit der Ausgangspflanze, der das Pflanzenmaterial entnommen worden ist. Wenn wir für den Garten Stauden oder Gehölze kaufen, kommt es uns oft auf eine bestimmte Sorte an, die uns besonders gefällt. In der Regel handelt es sich dann um vegetativ vermehrte Pflanzen. Bei manchen Stauden und Gehölzen gibt nur noch solche Sorten, was nicht gut für die genetische Vielfalt ist. Genau diese Vielfalt, die durch die generative Vermehrung, also durch Aussaat entsteht, ist es, warum ich dafür plädiere, wieder etwas häufiger zur Samentüte zu greifen oder gar Samen für die Aussaat selbst zu ernten. Samenvermehrte Pflanzen sind genau wie wir Menschen immer Individuen, keine ist genetisch genau identisch mit einer anderen Pflanze. Das gilt selbst für sogenannte samenfeste Sorten, z.B. bei Tomaten. Nur ist die Variationsbreite bei samenfesten Sorten sehr gering. Man kann entweder selbst den Samen ernten (wenn man im Garten Dahliensorten hat, die nicht vollständig gefüllt sind, so dass die Vermehrungsorgane noch vorhanden sind) oder Samen kaufen. Die Aussaat ist im wahrsten Sinne des Wortes kinderleicht. Wer Tomaten Das heißt, die Dahlien werden Ende Februar bis Mitte März im Haus ausgesät, leicht mit Erde bedeckt und der Topf wird unter eine Folienhaube gesteckt. Noch einfacher geht es, wenn man den Topf in einen leeren, durchsichtigen Vogelfutterbehälter aus dem Gartenmarkt stellt, den Deckel nach unten. Die Dahlien keimen nach +/- einer Woche bei etwas mehr als 20 Grad Celsius. Nach dem Auflaufen ca. zwei Tage lüften, indem man die Folie lockert oder zwischen unten liegenden Deckel und Behälter ein Holz einklemmt. Anschließend im Haus kühler und möglichst hell stellen. Erscheinen nach den Keimblättern erste Blätter kann man ggfls. vereinzeln. Wenn kein Frost mehr droht (nach den Eisheiligen) kann ausgepflanzt werden, aber auch schon vorher sollten die Töpfe bei entsprechendem Bei mir war die Ausgangsmuttersorte die Honka Dahlie ‘Verrone’s Obsidian‘, die Väter waren unterschiedliche Sorten. Denn die Bestäubung habe ich den Insekten überlassen. und daraus sind dann viele Kinder und Enkel entstanden. Eine Pflanze hat es mir besonders angetan, die ich Nikolausbart genannt habe und die ich in diesem Jahr auch über Knollen vermehren werde, d.h. vegetativ. Der „Vater“ ist ziemlich sicher die Halskrausendahlie ‘Night Butterfly‘. Ich habe jetzt die Qual der Wahl: Welche neuen Pflanzen, von denen ich die Knollen im Herbst geerntet und im Keller gelagert habe, behalte ich, welche nicht? Denn der Platz im Garten ist endlich und neue Sämlinge kommen hinzu. Die mehr oder weniger ansprechenden Ergebnisse meiner bisherigen „Dahlienzüchtung“ stelle ich auf dieser Website in der Fotogalerie vor: https://rolandsstaudengarten.de/fotogalerie/ Wer das Spiel mit der Samenaussaat etwas intensiver betreiben möchte, dem kann ich unbedingt eine Mitgliedschaft in der Gesellschaft der Staudenfreunde (GdS) empfehlen. (Für diese nicht gewerbliche Organisation betreibe ich ausnahmsweise einmal Werbung.) Dort gibt es zum Jahresende die Möglichkeit, Saatgut zu bestellen, die von GdS-Mitgliedern (auch von mir) zur Verfügung gestellt werden. Man kann aus unglaublich vielen Samenarten und -sorten wählen. Allein Tomatensorten gibt es dort so viele wie sonst wohl nirgends. Für viele dieser oft auch recht selten Pflanzenarten und -sorten gibt es im Internet nähere Informationen über Aussaat und Anzucht und oft auch Pflanzenfotos. Das ist einfach toll und kostet fast gar nichts. Da ist es auch nicht so schlimm, wenn mal ein Aussaatversuch daneben geht. Gesellschaft der Staudenfreunde (GdS) https://gds-staudenfreunde.de/datenblaetter-aus-dem-samenkatalog Dahliensamen: https://www.saatgut-biene.de/blumen/sorten/dahlie/; https://shop.gartenzauber.com/products/dahlien-mix-wundertuete?gQT=1 ; https://www.impecta.de/de/samen/einjahrige-blumen?page=2 ; https://samen-knieke.de/Dahlie-Starlight-Mischung?gQT=1
Vorbild Weinbau: Anker-Gummibinder für Gartenzwecke 2025.01.18 Vielleicht ist der werblich genutzte Begriff Blitzbinder etwas übertrieben, aber nützlich finde ich das kleine Ding in jedem Fall. Binden und gehört neben Schneiden zu den alltäglichen Tätigkeiten (Ich vermeide den Begriff „Arbeit“) im Garten. Da lohnt es sich schon, darüber nachzudenken, wie man das Anbinden von Staudenstängeln oder Zweigen und Ästen des Obstspaliers am schnellsten erledigt.
Ich persönlich setze daher seit einigen Jahren auf ein Produkt, das aus dem Weinbau kommt. Es handelt sich um einen ringähnlichen Gummi, der an einer Seite eine Art Anker hat. Diesen Anker kann man ganz schnell mit der anderen Seite des Rings umschlingen. Anschließend zieht man am Anker die Schlinge fest. Die Bindung lockert sich erstaunlicherweise dann nicht mehr, sondern hält auf Dauer. Genau so leicht lässt sich die Bindung wieder lösen.
Die Anker-Gummibinder gibt es in unterschiedlichen Längen. Meines Erachtens passt für den Garten am besten eine Länge zwischen 8 und 12 cm.
Die Anker-Gummibinder werden unter verschiedenen Bezeichnungen im Internethandel, meist als Kiloware, angeboten. In einer solchen Packung sind je nach Länge der Binder zwischen 300 und 500 Stück. Damit kann man, regelmäßige Wiederverwendung vorausgesetzt, fast ein Gartenleben lang auskommen.
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